Foto: PENNY DEL/Tobias Müller
Gernot Tripcke steht seit über zwei Jahrzehnten an der Spitze der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Unter seiner Führung hat sich die Liga zu einer der wirtschaftlich erfolgreichsten Hallensportorganisationen Deutschlands entwickelt. In unserem exklusiven Interview spricht Tripcke über strategische Erfolgsfaktoren wie den Bau moderner Arenen, die Rolle von Medienpartnern wie MagentaSport, innovative Sponsoringkonzepte mit PENNY und die Chancen digitaler Datentechnologie im Spielbetrieb.
Herr Tripcke, seit über zwei Jahrzehnten prägen Sie die DEL. Was war für Sie der wichtigste Wendepunkt in der wirtschaftlichen Entwicklung der Liga?
Da fallen mir spontan gleich zwei Wendepunkte ein: Zum einen die Entstehung von diversen Multifunktionsarenen, die seit Ende der 90er-Jahre fast alle unter Beteiligung eines DEL Teams gebaut worden sind. Und zum anderen unser Fernsehvertrag mit der Deutschen Telekom, der uns seit zehn Jahren die hochwertige Produktion und Sendung aller Spiele bei MagentaSport gewährleistet.
Die DEL gilt heute als der erfolgreichste Hallensport Deutschlands. Was war aus Ihrer Sicht der entscheidende Erfolgsfaktor: TV-Rechte, Sponsoring, Markenstrategie oder die Mischung aus allem?
Es ist definitiv eine Mischung. Wie bereits erwähnt sind der Zugriff auf relativ große und moderne Arenen an den Standorten unserer Clubs sowie die Partnerschaft mit der Telekom und unserem Namenssponsor PENNY zentral für unsere gute Entwicklung – insbesondere nach Covid.
Sponsoren erwarten heute weit mehr als nur Logos auf Trikots. Wie verändert sich die Erwartungshaltung von Partnern und wie begegnet die DEL dieser Entwicklung?
Auf Liga-Ebene haben wir mit PENNY einen Partner, der neben der Zahlung der Sponsoringvergütung sehr viel Wert auf Aktivierungen legt. Und das über das gesamte Eishockey hinweg. Sei es in der PENNY DEL, bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaften oder auch beim Para-Eishockey. Und auch hier funktioniert diese Unterstützung überall im Zusammenspiel mit der Telekom. Bei den Clubs werden die Pakete darüber hinaus auch zunehmend auf die Bedürfnisse der jeweiligen Sponsoren maßgeschneidert, wobei ein tolles Hospitality- und Event-Erlebnis meist das zentrale Interesse ist.
Welche Innovation im DEL-Kosmos ist bisher noch unter dem Radar geflogen, hat aber großes Potenzial für die Zukunft?
Unsere Partnerschaft mit Wisehockey zur automatischen Erfassung der Spieldaten durch Chips in den Pucks und der Spielerkleidung könnte über den reinen Spielbetrieb hinaus auch bei der Medialisierung als auch zur Promotion und Eventisierung in den Arenen noch besser genutzt werden. Da sehe ich auf jeden Fall noch Potenzial.
Wenn Sie heute bei null anfangen müssten: Welche sportwirtschaftliche Entscheidung würden Sie sofort wieder genauso treffen und welche ganz bewusst anders?
Ehrlich gesagt glaube ich, dass wir in der Vergangenheit für den jeweiligen Moment meist die richtige Entscheidung getroffen haben. Anders als der Fußball haben wir keine Markmacht, so dass wir clever, innovativ und schnell sein müssen, um auf Herausforderungen als auch auf Chancen zu reagieren. Dabei ist die gute Zusammenarbeit mit und zwischen den Clubs, die über Jahrzehnte gewachsen ist, unsere große Stärke. Nur so sind schnelle Entscheidungen umsetzbar.
Vielen Dank für das Gespräch.