Der Finanzvorstand der Füchse Berlin Reinickendorf, Stephan Mattern, gibt Einblicke in die Erfolgsstrategien des Vereins, von Mitgliederbindung über strategische Partnerschaften bis zu Investitionen. Erfahren Sie, wie diese Elemente zusammenwirken, um sportliche und finanzielle Erfolge zu sichern.
Sportwirtschaft Magazin: Zu Beginn unseres Gesprächs interessiert es uns besonders, was Sie an der Arbeit mit den Reinickendorfer Füchsen am meisten fasziniert. Als Finanzvorstand eines der größten Sportvereine in Nord-Berlin, der eine Vielzahl von Sportarten abdeckt, stehen Sie sicherlich vor einzigartigen Herausforderungen und Erfahrungen. Können Sie uns einen Einblick geben, wie ein typischer Tag für Sie aussieht und was Sie an dieser Rolle am meisten motiviert?
Stephan Mattern: Das Präsidium der Füchse Berlin Reinickendorf ist ehrenamtlich tätig. Die Tagesarbeit im Verein wird von hauptamtlichen Mitarbeitern der Geschäftsstelle organisiert, daher sehen wir uns als Präsidiumsmitglieder eher als Impulsgeber und kontrollierendes Organ vergleichbar mit einem Aufsichtsrat einer AG.
Das übergeordnete Ziel für mein Ehrenamt besteht darin Kinder und Jugendliche zu einer sportlichen Betätigung im Alltag zu bringen und das diese dies in einem finanziell gesunden Verein unternehmen dürfen.
Welche Hauptquellen der Einnahmen hat Ihr Verein, und gibt es Pläne, diese zu erweitern, um die finanzielle Stabilität zu erhöhen?
Die Haupteinnahmequelle eines Vereins sind die Mitgliedsbeiträge und Sponsoren. Hier unterscheiden wir uns nicht von anderen Sportvereinen in Berlin.
Wie wichtig sind Sponsoring und Partnerschaften für die finanzielle Gesundheit der Reinickendorfer Füchse, und wie gehen Sie vor, um starke Beziehungen zu Sponsoren aufzubauen und zu erhalten?
Sponsoren sind unsere großen finanziellen Partner welche wir partnerschaftlich begleiten u.a. mit Sponsorentreffen bei unseren Heimspielen.
In welche Bereiche investiert Ihr Verein vorrangig, um Wachstum und Erfolg langfristig zu sichern?
Wir investieren vorrangig in die Abteilung und deren Infrastruktur z.B. in der Abteilung Tennis haben wir nun bereits die zweite Traglufthalle erworben und sind gerade dabei neue Padel-Plätze zu bauen. Unser Füchse-Sportpark inkl. Vereinsheim mit Tennis-, Fußball-, Volleyball-, Beachvolleyball- und Hockeyplätzen sichern uns den zukünftigen Erfolg. Eine gut besuchte Vereinsgastronomie als abteilungsübergreifender Treffpunkt bietet einen Austausch der Mitglieder und Vereinsfreunde.
Wie fördert Ihr Verein das Engagement und die aktive Beteiligung der Mitglieder? Rein finanziell, oder auch durch Teilnahme an Entscheidungsprozessen und Veranstaltungen?
Der Verein bindet alle Mitglieder in der Vereinsentwicklung stark ein. Mitglieder können sich in den Abteilungsvorsitz wählen lassen und sind somit automatisch zu den vereinsentscheidenden Präsidiumssitzungen eingeladen und stimmberechtigt.
In welchem Umfang investiert Ihr Verein in die Verbesserung und Erweiterung der Sportinfrastruktur, und wie wirkt sich dies auf die langfristige finanzielle Stabilität aus?
Die o.g. Investitionen in die Sportinfrastruktur bietet die langfristig finanzielle Stabilität unseres Vereins. Mitglieder folgen auf Infrastruktur und somit unsere Einnahmenbasis.
Die Digitalisierung verändert viele Industrien grundlegend. Können Sie uns Einblicke geben, wie die Reinickendorfer Füchse digitale Technologien nutzen, um das Finanzmanagement und die Mitgliederbindung zu verbessern?
Die Digitalisierung macht auch vor einem Sportverein nicht halt. Ein onlinebasiertes Mitgliederverwaltungsprogramm, ein Onlinebuchungstool für Tennis- und Padelplätze und ein E-Mail-Newsletter an alle Mitglieder sind heute Standard. Vor zehn Jahren haben wir unsere Vereinszeitschrift noch per Post versandt. Jede Änderung, gerade in einem deutschen Verein, sind mit erheblichen Aufwand verbunden.
Wie sieht die finanzielle Zukunftsvision für die Reinickendorfer Füchse aus, und gibt es spezielle Projekte oder Entwicklungen, die Sie in den kommenden Jahren umsetzen möchten?
Die finanzielle Zukunft der Füchse Berlin Reinickendorf e.V. ist gesund und stabil aufgebaut und nachhaltig wachsend. Unsere Sportangebote werden wir hoffentlich stadtweit ausbreiten und in den lokalen Kiezen anbieten. Hier denken wir im Präsidium über Umwidmung von leeren Gewerbeimmobilien zum Sport nach. Auch werden viele kleinere Sportvereine ohne hauptamtliche Verwaltung hoffentlich auf unser Angebot zukommen, die zukünftige Verwaltung unter unserem Verein zu organisieren. Das haben wir bereits mehrfach erfolgreich umgesetzt und haben Expertise in diesem Bereich.
Welche Ratschläge würden Sie anderen Sportvereinen geben, die ihre finanzielle Situation verbessern möchten
Der Erfolg eines jeden Vereins ist das Ergebnis vieler Väter/Mütter. Die Basis für langfristigen Erfolg besteht aus der Infrastruktur, der hauptamtlichen Mitarbeiter und dem Wohlfühlfaktor für alle Mitglieder. Den Sport macht man immer noch am liebsten mit Freunden in einem angenehmen Umfeld.